Hanfsamen – das trendige Superfood

 Hanfsamen – das trendige SuperfoodWeißwasser / Běła Woda, 25. März 2021. Beim Begriff Hanf zeigen sich oft nahezu reflexartig bestimmte vorurteilsbehaftete Schemata und Bilder: Hanf wird nahezu zwangsläufig mit Marihuana und Cannabis in Verbindung gebracht. Sicher ist Hanf die Ausgangspflanze für die neben Opium weltweit bekanntesten Drogen natürlichen Ursprungs überhaupt, doch die Hanfpflanze hat noch viel mehr auf Lager, als nur als Rauschmittel missbraucht zu werden.

Abb.: Eine gesunde Ernährung ist zweifelsohne die Grundlage für einen gesunden Lebensstil
Foto: RitaE, Pixabay License
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Vitalität und Energie: Hanf erobert den Lebensmittelmarkt

Es gibt mittlerweile unzählige Produkte und Lebensmittel, die auf der Hanfpflanze beruhen oder für die Hanfsamen verwendet wird: Hanfsalben, Hanföle oder etwa Hanfbrot sind im Alltag angekommen. Gerade die Hanfsamen haben es angeblich in sich – ob es stimmt, dass sie extrem gesund sind und den Menschen in gewisser Weise sogar jünger machen? Was das aus Hanfsamen hergestellte sogenannte Superfood bewirken – nicht immer erwiesenermaßen – bewirken können soll.

Zunächst ist erwähnenswert, dass schon Völker weit vor unserer Zeit die Hanfpflanze kultiviert und Hanfsamen genutzt haben. Heute wissen wir: Hanfsamen sind reich an zahlreichen Nähr- und Vitalstoffen. Allein die antioxidantische Wirkung trägt dazu bei, vor Krankheiten zu schützen, mehr noch, viele sagen, sogar der Alterungsprozess des Körpers soll verlangsamt werden. Schon im alten Ägypten und China ahnte man die wertvollen Inhaltsstoffe der Hanfsamen und wusste, wie man die Samen anwenden konnte.

Klein, aber oho!

Die kleinen Samen der Hanfpflanze und sind nur rund drei Millimeter groß und sehen aus wie kleine Nüsse. Aminosäuren, viele Vitamine und ihr hoher Proteingehalt machen diese kleinen Samen zu dem, was man heutzutages – sehr salopp – als Superfood und einen Energie-Booster bezeichnet. Wichtig für Zweifler: Hanfsamen enthalten von Natur aus das nicht das Rauschmittel Tetrahydrocannabinol (THC). Die Verbraucherzentrale hat sich ausführlich mit der Sicherheit von Lebensmitteln auf Hanfbasis beschäftigt und Informationen zusammengefasst.

Aus in Europa legal angebautem Hanf ist das THC fast vollständig herausgezüchtet worden, ein berauschender Zustand tritt mit oder nach dem Verzehr nicht ein. Hingegen wirken Hanfsamen aus diesen kultivierten Pflanzen, darauf schwören jedenfalls viele, auf sehr vielseitige Art und Weise positiv auf die menschliche Gesundheit. So sagt man ihnen nach, dass sie entgiftend wirken sollen und dabei auch noch das Immunsystem stärken. Das sollte allerdings nicht dazu verleiten, solche Lebensmittel im Übermaß zu verzehren.

Fettsäuren in Hanfsamen

Glaubt man den unterschiedlichen Quellen, dann wirken die Fettsäuren in den Hanfsamen außerdem entzündungshemmend, wodurch Heilungsprozesse einen besseren Verlauf nehmen können. Dies soll etwa bei einer Asthmaerkrankung der Fall sein, bei Ekzemen und auch bei unterschiedlichen allergischen Erkrankungen. Das Fettsäurespektrum der Hanfsamen, zu dem auch mehrfach ungesättigte Fettsäuren gehören, kann aber noch viel mehr. Es wird behauptet, die Fettverbrennung werde angekurbelt an und der Cholesterinspiegel im Blut werde in Schach gehalten, was wissenschaftlich allerdings so nicht erwiesen scheint. Außerdem kann Hanfsamen bei jenen, die entsprechende Lebensmittel verzehren, ein schöneres ebenmäßigeres Hautbild unterstützen und schönere Haare. Zudem ist unter anderem das wichtige Vitamin E bei den Samen an Bord und auch eine gute Menge Zink versteckt sich neben anderen Spurenelementen darin.

Die antioxidative Wirkung kann ein Stück weit vor schädlichen Einflüssen aus der Umwelt schützen, die zu den freien Radikalen führen, wie sie eben nicht nur beim Stoffwechsel vom Körper gebildet werden, sondern auch durch Umweltgifte oder etwa Zigarettenrauch entstehen. Mehr zu den Merkmalen verschiedener Hanfgattungen sowie Hanf als Superfood erfährt man unter anderem hier.

B-Vitamine in Hanfsamen

Hanfsamen weisen unter anderem einen reichen Gehalt an wichtigen B-Vitaminen auf – allen voran das Vitamin B2, das für die Zellfunktion wichtig ist und den Muskelaufbau unterstützen kann. In Hanf existiert eine noch höhere Konzentration an B-Vitaminen als in Milcherzeugnissen oder Fleisch.

Umso mehr gilt der Hanfsamen auch unter den veganen Ernährungsliebhabern als ein wichtiges Lebensmittel und Lieferant für notwendige Nährstoffe. Das Vitamin E sowie die Mineralien der Hanfsamen helfen, so wird immer iweder behauptet, nach einem anstrengenden Sporttraining, den pH-Wert übersäuerter Muskeln wieder auf Vordermann zu bringen. Und letztlich tragen die essentiellen Fette unterstützend dazu bei, dass die Regeneration und gegebenenfalls der Heilungsprozess der Muskulatur gut vorankommen. Die Verbraucherzentrale verweist allerdings darauf, dass eine Reihe bestimmter Wirkungen, die dem Hanf gern nachgesagt werden, wissenschaftlich nicht erwiesen sind.

Hanfsamen: Woher nehmen?

In Deutschland ist es legal, Hanfsamen einzukaufen, da diese keine psychoaktiven Substanzen enthalten – aber Vorsicht: Anbauen dürfen Privatpersonen Hanf keineswegs, ausdrücklich auch nicht den sogenannten Nutzhanf, dessen THC-Gehalt unter 0,2 Prozent liegt; sehr seltene Ausnahmen für den Hanfanbau aus medizinischen Gründen gibt es, wenn die Zustimmung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte ( BfArM) vorliegt. Landwirte, die Hanf anbauen möchten, müssen dafür lizenziert sein und dürfen nur Sorten anbauen, die in der EU dafür zugelassen sind; selbst erzeugtes Saatgut darf nicht wieder ausgebracht werden. Auf Nummer sicher geht, wer Hanfprodukte im Einzelhandel kauft und maßvoll verwendet.

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  • Quelle: red | Foto: RitaE, Pixabay License
  • Erstellt am 25.03.2021 - 16:42Uhr | Zuletzt geändert am 25.03.2021 - 19:53Uhr
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