Vom Umgang mit Dummheit
Weißwasser / Běła Woda. Dummheiten machen und dumm sein ist zweierlei. Was zwei Jugendliche (16 und 17 Jahre alt) am Freitag, dem 13. Juli 2012, gegen 2.30 Uhr in Weißwasser angestellt haben, spricht für letzteres. Fritz Rudolph Stänker fragt, wie die Gesellschaft reagieren soll.
Erwischt - und dann?
Die beiden Typen - beide aus Weißwasser - klauten sich einen Einkaufswagen und gingen damit auf Tour.
Einer saß im Wagen, der ander schob. Soweit könnte man das noch - wenn auch nicht legal - unter Dummheiten machen verbuchen. Wer ins einer Jugend keine Dummheiten gemacht hat, sollte sich heute fragen: Warum eigentlich nicht?
red
Aber der Rest der Story zeugt von dumpfer Dummheit. Nicht, weil es gegen das deutsche Heiligtum namens Auto ging, sondern wegen der sinnfreien Zerstörungswut und dem Ärger für die Bürger, die in ihrem Sicherheits- und damit Lebensgefühl beeinträchtigt werden.
Der im Einkaufswagen Mitfahrende trat nämlich während der Fahrt auf dem Gehweg alle Pkw-Außenspiegel, die er erreichen konnte ab - insgesamt acht Stück. Binnen kurzer Zeit produzierten die beiden auf diese Weise einen Sachschaden von mehreren hundert Euro.
Erst als eine Anwohnerin den Krach hörte und die Polizei rief, konnte diese die Randalierer nach kurzer Verfolgung in der Nähe der der Schwimmhalle dingfest machen.
Auf sie warten nun mehrere Anzeigen wegen Sachbeschädigung.
Kommentar:
Wie wird die Geschichte wohl weitergehen? Aufnahme der Personalien, Befragung, Protokoll ... und wieder an die frische Luft. Das war es das erst einmal. Irgendwann ein Richter, der gemeinnützige Stunden aufbrummt.
Wirkt das? Hilft das?
Das US-amerikanische Rechtssystem setzt viel mehr auf Strafe als Abschreckung - und erzielt damit bei der Verhinderung von Kapitalverbrechen wie Mord wenig Erfolg. Für die "Bagatelldelikte" des Rowdytums allerdings fehlt mir in Deutschland die abschreckende Strafe. Und die musst ja nicht nur aus Knast bestehen: Konfrontation mit den Betroffenen, Verpflichtung zu genau bestimmten gemeinnützigen Arbeiten unter strenger Aufsicht, öffentliche Bekanntmachung und gesellschaftliche Ächtung, Disco- und Gaststättenverbot - die Burschen an der Stelle treffen, wo es ihnen wirklich weh tut.
Sie müssen spüren, dass die Gesellschaft insgesamt Toleranzgrenzen kennt. Und Alternativen aufzeigen und gestalten.
Ein mühsamer Weg für eine verblödende Gesellschaft, aber alles andere wäre Rückschritt.
Das musste jetzt mal raus,
Ihr Fritz R. Stänker



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- Quelle: red | Fritz Rudolph Stänker
- Erstellt am 14.07.2012 - 09:38Uhr | Zuletzt geändert am 14.07.2012 - 10:05Uhr
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