Die Brandenburger und die Mauer
Cottbus / Chosebuz, 2. Mai 2014. "28 Jahre getrennt. Die Folgen des Grenzregimes für die Brandenburger" heißt die neue Wanderausstellung in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus. Dazu gibt es - neu - das Kletterwandprojekt "Ich mach' mal rüber“.
Jugend nutzt ehemaliges Zuchthaus zur Auseinandersetzung mit der jüngeren Geschichte
Bis zum Mauerbau am 13. Augusts 1961 hatten rund 2,7 Millionen vor allem junge Menschen die DDR (Sowjetische Besatzungszone) in Richtung Westen verlassen. Die Mauer als rigorose Sperranlage sollte die SED-Diktatur erhalten und brachte die Trennung von Familien und auf gewaltsame Weise die fast völlige Einschränkung von Reisefreiheit und Freizügigkeit mit sich.
Wer die ostzonalen Grenzanlagen - als Flüchtling oder als Fluchthelfer - überwinden wollte, rislkierte sein Leben oder mehrjährige Haftstrafen. ausgebaut. Im Laufe der Zeit entstanden zusätzliche Grenzzäune, Türme, Minenfelder und Selbstschussanlagen. In einem fünf Kilometer tiefen Sperrgebiet sollten die Bewohner an der innerdeutschen Grenze zur Zusammenarbeit mit den Grenztruppen und der Staatssicherheit gezwungen werden. Politisch Unzuverlässige wurden mit ihren Familien ab dem 3. Oktober 1961 ins DDR-Innere zwangsumgesiedelt.
Eine Ausstellung der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, die am Montag, dem 5. Mai 2014, im Menschenrechtszentrum Cottbus - dem früheren Zuchthaus - eröffnet wird, erinnert mit mit Dokumenten, Fotografien und Interviews an diese Ereignisse.
Zur Ausstellungseröffnung kommen zu Wort:
- Viktor Witt (zweieinhalb Jahre Haft im Zuchthaus Cottbus, weil er zusammen mit seiner Mutter die DDR verlassen wollte, gesamte Haftstrafe dreieinhalb Jahre, dto. die seiner Mutter im berüchtigten Frauengefängnis Hoheneck in Stollberg)
- Gino Kuhn (westdeutscher Fluchthelfer, wurde verraten und wegen "staatsfeindlichen Menschenhandels" fast zweieinhalb Jahre in DDR-Gefängnissen einquartiert)
- Hans-Otte Schoenemann (lebte bis zum 3. Oktober 1961 in Lenzen an der Elbe, wurde mit seinen Eltern zwangsumgesiedelt)
In die Ausstellung einführen wird Rainer Potratz, Mitarbeiter der brandenburgischen Aufarbeitungsbeauftragten und Kurator der Ausstellung.
Ich mach' mal rüber!
Am Abend des 5. Mai startet "Ich mach' mal rüber“ - Kinder und Jugendliche aus Cottbus setzen sich lebendig und kreativ mit dem Thema "Flucht aus der DDR“ auseinander. Dazu gibt es eine thematische Kletterwand und ein Abenteuerspiel.
In einer nachmittäglichen Projektgruppe treffen sich Heranwachsende regelmäßig in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus. Sie sprechen mit Zeitzeugen, diskutieren über die Dauerausstellung und die Fluchtversuche. Dabei haben sie das Abenteuerspiel und die dazugehörige Kletterwand entwickelt.
Prädikat: Hingehen!
Montag, 5. Mai 2014, 19 Uhr,
Gedenkstätte Menschenrechtszentrum Cottbus (ehem. Zuchthaus),
Bautzener Straße 140, 03050 Cottbus.
Ausstellungseröffnung "28 Jahre getrennt. Die Folgen des Grenzregimes für die Brandenburger". Interessierte Bürger sind dazu eingeladen. Die Ausstellung wird bis Ende Juli in den Räumen der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus zu sehen sein.

Ergebnis: Welche Partei ist frei von Schuld am DDR-Unrecht?
Umfrage seit dem 02.05.2014
Teilnahme: 157 Stimmen


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- Quelle: red | Foto: © Görlitzer Anzeiger
- Erstellt am 02.05.2014 - 08:39Uhr | Zuletzt geändert am 02.05.2014 - 10:00Uhr
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