Sachsens Ölmühlen vom Ukrainekrieg betroffen

Sachsens Ölmühlen vom Ukrainekrieg betroffenWeißwasser/O.L. / Běła Woda, 1. August 2022. Von Tina Beier. Ungefähr fünf Ölmühlen existieren noch in Sachsen, darunter ist die Dörnthaler Ölmühle. Sie gilt als die älteste Ölmühle Deutschlands und ist im Erzgebirge zu finden. In dieser Mühle wird historisches Handwerk mit moderner Technik verbunden. In der Lausitz ist es die Lausitzer Ölmühle Hoyerswerda / Wojerecy, ebenfalls ausschließlich Produkte aus Leinsamen produziert, allen voran das hochwertige kaltgepresste Leinöl, das auch das "Flüssige Gold" genannt wird.

Abb.: In Sachsens Ölmühlen werden wertvolle Speiseöle hergestellt
Foto: congerdesign, Pixabay License (Bild beschnitten)
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Handelswege der Rohstoffe oftmals lang und gefährlich

Aus der Lausitzer Ölmühle Hoyerswerda hatte Henriette Fee Grützner in der MDR Sachsen Sendung "Einfach genial" am 18. Februar 2020 unter dem bezeichnenden Titel "Gold aus Hoyerswerda" berichtet. Am 9. März allerdings berichtete Martin Kliemank auf mdr.de über Lieferprobleme infolge des Ukrainekrieges.

Hintergrund: Die Lausitzer Ölmühle Hoyerswerda bezieht ihren Leinsamen großenteils aus Kasachstan – per Lkw. Das bedeutet, dass die Laster erst durch Russland und dann um die Ukraine herum fahren müssen, bis sie endlich in Polen ankommen und schließlich Deutschland ungehindert erreichen können. Die Lieferungen sind dadurch unregelmäßig und immer wieder ungewiss, was den Lagerbestand der Mühle gefährdet. Das macht das in Sachsen produzierte Öl noch wertvoller.

Warum kaltgepresste Öle so wertvoll sind

Die Inhalte der kaltgepressten Öle sind wichtig für den Organismus, denn sie enthalten wertvolle Inhaltsstoffe. Das Leinöl zum Beispiel wird aus den reifen Samen des Flachs gewonnen und enthält etwa ungesättigte Fettsäuren, Mineralstoffe, Spurenelemente und die Vitamine A, B1, B2, C, D, E. Laut wissenschaftlichen Studien soll es den Cholesterinspiegel senken und bei arthritischen Erkrankungen und Diabetes hilfreich und unterstützend wirken.

Tipp:
Ganz besonders wer hochwertige Lebensmittel – vielleicht sogar aus dem eigenen Garten – schätzt, ist gut beraten, mit einem ebenso hochwertigen Öl den i-Punkt auf Qualität und Genuss zu setzen.


Ein industriell hergestelltes Öl kann einem Qualitätsvergleich zu einem kaltgepresstem Öl aus einer eher handwerklichen arbeitenden Ölmühle nicht standhalten, dennoch haben auch die industriellen Öle ihre Berechtigung: Braten oder auch Frittieren mit einem kaltgepressten Öl wäre schlichtweg eine Verschwendung, weil all die guten Bestandteile des kaltgepressten Öles verloren gehen würden.

Gar nicht so einfach: Welches Öl für welche Speise?

Da sind oft sogar erfahrene Köche hin und wieder unsicher. Die kaltgepressten Öle haben ihren eigenen Geschmack, mal mehr und mal weniger intensiv, selbstverständlich sollen sie gezielt eingesetzt werden – es soll ja vor allen Dingen gut schmecken! Hier hilft die Verbraucherzentrale dem Konsumenten auf die Sprünge. Sie hat eine ausführliche Liste mit vielen hilfreichen Informationen über die Verwendung der verschiedensten Öle ins Netz gestellt.

Gute Öle und ihre Inhaltsstoffe können noch mehr

Sie sind wichtiger, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Eine Unterversorgung des Organismus mit Vitaminen und ungesättigten Fettsäuren kann nachteilige Folgen haben. Oft reichen eine ausgewogene Ernährung und Bewegung an der frischen Luft aus, um den Körper mit den nötigen Fettsäuren und Vitaminen zu versorgen. Trotzdem ist ein jährlicher Check-up beim Arzt samst einer Blutuntersuchung hilfreich, um eventuelle Defizite überhaupt zu erkennen und ihnen dann entgegenwirken zu können.

Allerdings ist der Bluttest für das enorm wichtige Vitamin D in der Regel nicht in der Kassenleistung enthalten. Das verstehe, wer kann: Die meist fehlende Kostenübernahme ist kaum nachvollziehbar, weil ein Mangel an Vitamin D durchaus gravierende Folgen haben kann. Liegt das Blutbild vor, kann der Arzt seine Diagnose stellen und entscheiden, ob der Patient ein Mittel beziehungsweise Komplexmittel oder ein Nahrungsergänzungsmittel wie zum Beispiel Omega 3 Fettsäuren benötigt oder eine Ernährungsumstellung der erste Schritt zu mehr Gesundheit ist.

Öle werden nicht nur in der Humanmedizin eingesetzt

Was für den Menschen gut ist, das ist manchmal auch für seine Haustiere und Nutztiere gut. Hanföl wird gern bei Pferden eingesetzt. Man sagt, es stärke das Immunsystem, unterstütze den Bewegungsapparat und wirke in aufregenden Situationen entspannend auf das Tier. Katzen hingegen können mit Fischöl unterstützt werden. Es sorgt für eine gesunde Haut und ein schönes Fell. Für Hunde wiederum kommt der Allrounder – das Leinöl – ins Spiel. Nährstoffreiches Leinöl für den Hund unterstützt den Stoffwechsel und das Immunsystem, weil es ihn mit wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Omega 3 Fettsäuren versorgt.

Für die Katze ist Leinöl eine Alternative zu Fischöl, denn Fischöl riecht stark und enthält unter Umständen Schadstoffe. Damit Redaktionshund Rudi und Redaktionskatze Miri fit und fröhlich bleiben, bekommen auch sie schon seit langem Leinöl. Beschäftigt man sich erst einmal etwas ausführlicher mit dem Thema Öle, ist man nur erstaunt und begeistert, wie vielseitig sie einsetzbar sind.

Tipp:
Ein Besuch mit der Familie in einer Ölmühle ist spannend für alle, vor allem, wenn das alte Handwerk noch in Ausübung zu sehen ist beziehungsweise vorgeführt wird. Angeschlossen an die Mühlen sind oftmals Hoflädchen, in denen man Öle und anderes erwerben kann. Solche Mühlen sind nicht nur Zeugen vergangener Tage, sondern wichtige Produzenten und ein erhaltenswertes Kulturgut.

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  • Quelle: red | Foto: congerdesign, Pixabay License
  • Erstellt am 01.08.2022 - 06:43Uhr | Zuletzt geändert am 01.08.2022 - 08:18Uhr
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