Neuer Impuls für Luftfahrtstandort Lausitz

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Lausitz, 8. November 2025. Mit der feierlichen Inbetriebnahme des modernisierten Verkehrslandeplatzes Cottbus-Neuhausen am 6. November 2025 ist ein neues Projekt im Strukturwandel der Lausitz offiziell gestartet. Rund 20,2 Millionen Euro flossen in den Ausbau des Standorts, davon stammen 17,4 Millionen Euro aus Mitteln des Strukturstärkungsgesetzes für Kohleregionen.

Feierliche Inbetriebnahme des Verkehrslandeplatzes durch (v.l.n.r.) Herbert Schwanke (CFC e.V.), Sebastian Sammt (WRL), Tim Berndt (EGC), Jens Krause (IHK), Torsten Schwieg (WRL), Heiko Jahn (WRL), Dieter Perko (Bürgermeister Gemeinde Neuhausen/Spree), Prof. Dr. Gesine Grande (BTU), Steffi Dubrau (Gemeindevertretung Neuhausen/Spree), Sven Tischer (Staatskanzlei), Volkhard Raden (VOIGT Ingenieure GmbH), Torsten Höhn (Geschäftsführer Verkehrslandeplatz), Marcel Mergl (Gemeinde Neuhausen/Spree)

Bildquelle: Wirtschaftsregion Lausitz GmbH

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Ausbau für luftfahrtaffine Wirtschaft

Bild zu Ausbau für luftfahrtaffine Wirtschaft

Luftbild des Verkehrslandeplatzes mit Gewerbeflächen und Zuwegung

Bildquelle: Wirtschaftsregion Lausitz GmbH

Ziel des Projekts ist es, den Standort als Zentrum für Luftfahrt, Forschung und Wirtschaft zu etablieren. Neben der Befestigung der Start- und Landebahn und der Erschließung neuer Gewerbeflächen lag ein Fokus auf der Integration unbemannter Luftfahrt in den regulären Betrieb. Damit ist es möglich, Luftfahrzeuge mit einem Startgewicht bis 14 Tonnen sowie autonome Systeme unter realen Bedingungen einzusetzen.


Die neuen Gewerbeflächen bieten einen direkten Zugang zu den Flugbetriebsflächen. Dies erleichtert nicht nur Testflüge, sondern ermöglicht kurze Wege zwischen Entwicklung und Anwendung – ein Angebot, das für luftfahrtaffine Unternehmen in der Region einmalig ist.


Ein geplanter Campus soll zusätzlich MINT-orientierte Ausbildungswege eröffnen und Fachkräfte in der Region halten. Die enge Verbindung zwischen Forschung, Bildung und Wirtschaft wird als Grundlage für langfristige wirtschaftliche Stabilität betrachtet.


Netzwerk und erste Investoren


Das Netzwerk 3D – Aero e. V., das seit 2019 besteht und derzeit rund 60 Partner aus acht Bundesländern vereint, sieht in Neuhausen große Potenziale. „Die Rahmenbedingungen vor Ort werden durch unser Netzwerk unterstützt, indem wir einen konkreten Beitrag zum Bau der notwendigen Hangar-Gebäude leisten“, teilte der Verein mit. Erste Gespräche mit Investoren laufen, für 2026 werden Ergebnisse erwartet.


Im Fokus steht die Förderung autonomer Luftfahrtsysteme für zivile Anwendungen. Der Standort eigne sich laut Netzwerk sowohl für Forschung und Entwicklung als auch für die praktische Umsetzung.


Perspektiven für die Region


Auch die Industrie- und Handelskammer Cottbus bewertet den Standort als zukunftsträchtig. Hauptgeschäftsführer André Fritsche sagte, der Flugplatz könne sich durch die getätigten Investitionen „zum attraktiven Luftfahrtstandort vor allem für unbemannte Systeme entwickeln“. Er verwies auf Prognosen, laut denen bis 2035 europaweit bis zu 200.000 neue Arbeitsplätze in der Drohnenindustrie entstehen könnten. Die IHK sehe hier die Chance, Fachkräfte in der Region zu halten und neue zu gewinnen.


Heiko Jahn, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH, stellte die Einbindung des Projekts in die Gesamtstrategie des Strukturwandels heraus. Insgesamt seien bereits 86 Projekte über das Strukturstärkungsgesetz in der Lausitz gestartet worden. Der Flugplatz Neuhausen biete auch darüber hinaus Potenzial: von Sport- und Kulturveranstaltungen über Tourismus bis hin zu Anwendungen in der Landwirtschaft, Forstwirtschaft oder im Umweltmonitoring.


Mit dem Projekt „BVLOS Area Lausitz“ soll zudem ein rechtlicher Rahmen für den autonomen Flugbetrieb im Landkreis Spree-Neiße bis zur sächsischen Landesgrenze geschaffen werden. Für das Projekt „Modellregion Gesundheit Lausitz“ könnten neue logistische Möglichkeiten über den Luftweg entstehen.

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  • Erstellt am 08.11.2025 - 10:48Uhr | Zuletzt geändert am 08.11.2025 - 10:53Uhr
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