Tourismusverein Görlitz startet Qualitätsnetzwerk

Görlitz, 9. September 2016. Vorgestern trafen sich Mitarbeiter aus Görlitzer "ServiceQ-Betrieben" zum ersten Mal zu einem "Qualitätsfrühstück". Das soll den Rahmen dafür schaffen, dass sich die zertifizierten Betriebe noch stärker darüber verständigen, wie die Servicequalität weiter verbessert werden kann. Vor allem geht es darum, die Qualität in Alltagsabläufen stärker zu beachten. Auch gemeinsame Seminare sind im Gespräch. So soll ein starkes Qualitätsnetzwerk entstehen. Ziel des Görlitzer Tourismusvereins ist es, Görlitz zur "Qualitätsstadt" zu machen, damit der Tourismus für Görlitz ein Aushängeschild wird.
Abbildung: Dieses Tässchen wurde beim "Qualitätsfrühstück" nicht serviert.

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Qualitäts-Workshops kommen im Herbst

Aktuell beteiligen sich - bei in den letzten Jahren zunehmender Tendenz - 16 Betriebe unterschiedlichster Größe an der Initiative ServiceQualität. "Ich freue mich ganz besonders, dass seit kurzem auch das Städtische Klinikum Görlitz die Zertifizierung trägt. Damit haben wir eine noch breitere Basis für unser Ziel der Qualitätsstadt", freut sich Katrin Bartsch, Vorsitzende des Görlitzer Tourismusvereins, über die jüngste Vergrößerung die Runde.

Auch der Görlitzer Oberbürgermeister Siegfried Deinege schätzt die Arbeit des Vereins. "Wenn Touristen verlässliche Informationen und hohe Standards im Dienstleistungsbereich vorfinden, sind sie zufrieden", so Siegfried Deinege zum Service-Q-Siegel. Zum nachhaltigen Erfolg gehöre es in Görlitz, dass Qualitätsversprechen gehalten werden.

Der Tourismusverein organisiert im Herbst weitere Qualitäts-Workshops, u.a. ein geschlossenes Seminar für die Ausbildung zum ServiceCoach. Dieses ist die Voraussetzung für den betrieblichen Zertifizierungsprozess. Interessenten können sich schon jetzt beim Tourismusverein melden.

Für Unternehmen und Einrichtungen bedeutet die Zertifizierung nach Servicequalität Deutschland die kritische Auseinandersetzung mit täglichen Serviceprozessen. Es gehe darum, Schwachpunkte zu erkennen und kontinuierlich zu verbessern. Dabei ist auch die Betrachtung von Teilbereichen wie beispielsweise einem Besucherzentrum, der Kundenbetreuung oder des Empfangs möglich.


Kommentar:

Über Qualität zu reden verbessert die Qualität leider gar nicht. Immer wieder reicht es nicht einmal für die Basisqualität: So finden sich noch immer einzelne Hotels in Ostsachen, die nicht in der Lage sind, ein bestätigungsfähiges Tagungsangebot zu formulieren und darauf angewiesen sind, dass der Kunde helfend eingreift. Oder in manchen Görlitzer Gaststätten, in denen man sich als Gast immer wieder den Spaß machen kann, sich bei der Bedienung für die Entgegennahme der Bestellung zu bedanken (wenn die es nicht macht) - das ist leider Gegenwartsrealität und kein Beitrag zum aktuellen Projekt des hiesigen Kulturhistorischen Museums "Erfahrung DDR".

Hinzu kommt: Ist das Ziel falsch, sind auch alle Anstrengungen, es zu erreichen, umsonst. Dazu gehört die ewige Leier vom "zufriedenen Kunden" und der gewaltige Irrtum, ein solcher würde wiederkommen oder Empfehlungen aussprechen. Oder der Irrglaube, das "Wohlbefinden der Mitarbeiter" (siehe ServiceQualität Deutschland in Sachsen) würde zu mehr Leistungswillen wie auch Spaß an der Arbeit und damit zu höherer Servicequalität führen. Wie mit der Beseitigung von Schwachpunkten Spitzenqualität erzeugt werden soll, ist ein weiteres Geheimnis der Qualitätsverbesserer.

Eins ist jedoch naheliegend: Je mehr sich Anbieter mit eigenen und gegenseitigen Nabelschauen beschäftigen sowie teure Arbeitszeit in Frühstücksrunden investieren, um so mehr schlägt sich die pfiffige Konkurrenz quietschvergnügt auf die Schenkel.

Qualitätsbetrieb wird man nämlich nicht dadurch, dass ein Zertifikat an der Wand hängt,

meint Ihr Thomas Beier


Thomas Beier ist Freiberuflicher Unternehmensberater und Gründungsmitglied (1994) des Kooperationsnetzwerks der Saxon Consulting Group. Das Netzwerk begleitet Veränderungs- und Verbesserungsprozesse in service-orientierten Organisationen, so in Krankenhäusern und Klinika, in Stadtwerken und bei kommunalen Dienstleistern, in Banken und Sparkassen sowie in der Industrie.

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  • Quelle: red | Kommentar: Thomas Beier | Foto: Unsplash, pixabay, Lizenz CC0 Public Domain
  • Erstellt am 09.09.2016 - 08:45Uhr | Zuletzt geändert am 09.09.2016 - 09:56Uhr
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