Männer und Yoga?

Weißwasser / Běła Woda, 4. August 2017. Von Tina Giesenkämper. In unserer westlichen Welt ist das Thema "Männer und Yoga" eher wenig präsent, im Gegenteil, oft werden die Yogi (das sind die männlichen Yoga-Anhänger, Frauen nennt man Yogini) von den vermeintlich "echten Kerlen" nur belächelt. Auch mein Partner reißt aus und lacht, wenn ich ihm vorschlage: Komm, wir machen Yoga…

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In Europa ist Yoga großenteils noch immer Frauensache

Dabei ist Yoga so vielseitig und wirkungsvoll und vor allem ganz sicher keine Trendsportart. Im einfachsten Falle ist Yoga einen Kombination aus Atemübungen und Körperarbeit, die äußerst effektiv ist: Sie entspannt durch die richtige Atmung und trainiert gleichzeitig den Körper auf eine sanfte Art und Weise, da man in langsamen Schritten an den Übungen arbeitet. Doch sollte man die Anstrengung nicht unterschätzen!

Viel Spaß macht es auch, Kinder einzubeziehen. Ich denke da an den "Löwen" (Simhasana), eine der Yoga-Figuren: Wir gehen auf die Knie, stützen uns mit den Händen auf und strecken die Zunge ganz weit heraus, spannen alle Muskeln an und halten diese Spannung zehn Sekunden lang, um anschließend wieder zu entspannen. Das ist eine Wohltat für die gesamte Gesichtsmuskulatur.

Was man für Yoga benötigt

Als Ausrüstung für Yoga benötigt man nicht viel, im Grunde reichen ein ruhiger Ort, eine Yoga-Matte und bequeme, atmungsaktive Kleidung. Aber natürlich geht es auch anders, wie ich entdeckt habe: Nicht uninteressant für uns Frauen ist die Yoga-Mode von Ana Heart, übrigens auch im Alltag. Die kommt sogar aus London, kann aber über einen deutschen Shop, der auch weitere Informationen bereitstellt, auf einfache Weise bestellt werden.

So, liebe Leserinnen, nun stellen Sie sich mal vor: In einem Übungsraum zehn ausgewachsene Männer in einer Reihe auf allen Vieren vor einem Spiegel und sie machen den "Löwen". Also ich muss jetzt lächeln, die Vorstellung gefällt mir…

Yoga kennenlernen

Aber ernsthaft: Erlernen sollte man Yoga unter fachkundiger Anleitung. Neben Frauengruppen gibt es selbstverständlich auch gemischte, allerdings stellen Männer dort regelmäßig nur eine kleine Minderheit. Schade eigentlich, verhilft Yoga doch neben guten, nicht zu athletischen Körperformen auch zu innerer Ausgeglichenheit und zu einem achtsamen Umgang miteinander.

Verwirrend sind für Anfänger oftmals die vielen unterschiedlichen Yoga-Stile. Zum Einstieg ist grundsätzlich Hatha-Yoga, das auf den Körper und die Atmung fokussiert, zu empfehlen. Hier geht es um Ausdauer, Kraft und Energie. Wissen sollte man, dass Yoga zwar mit Spiritualität verbunden sein kann, aber keine religiösen Züge aufweist.

Yoga-Kurse findet man in allen Regionen leicht im Internet. Empfehlenswert ist es, sich bei erfahrenen Teilnehmern/Teilnehmerinnen zu erkundigen und erst einmal eine Schnupper-Teilnahme zu vereinbaren. Ob man dann auf Dauer Yoga in einer Gruppe praktiziert oder lieber allein für sich oder vielleicht gemeinsam mit der besten Freundin, das wird sich im Laufe der Zeit zeigen. Ich denke, den meisten Spaß hat man in einer gemischten Gruppe, während alle, die höchste Konzentration suchen, wohl lieber für sich bleiben.

Will man Yoga als Sport betrachten, dann zieht es seinen Reiz nicht nur aus seiner mentalen Komponente, sondern auch daraus, dass es hier weder Sieger noch Verlierer gibt. Yoga ist ein höchst persönliche Angelegenheit – man lernt zwar voneinander, aber vergleicht sich nicht.

Ganz gleich, wie intensiv man Yoga betreibt. Schädliche Wirkungen für Gesunde sind nicht bekannt. Es ist vielmehr eine einfache und wirksame Möglichkeit, etwas für sich zu tun. Für alle, die Anschluss suchen und Gleichgesinnte kennenlernen möchten, bietet eine Yoga-Gruppe – quasi als Nebeneffekt – eine prima Möglichkeit dafür.



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  • Quelle: Tina Giesenkämper | Foto Mann: YogawithAmit / Amit Kumar, Foto Frau: sowaaga, beide pixabay und Lizenz CC0 Public Domain
  • Erstellt am 04.08.2017 - 08:07Uhr | Zuletzt geändert am 04.08.2017 - 08:41Uhr
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